Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

Dieses Thema bezieht sich auf die Cardboard Headliner und im Rahmen dessen speziell auf die international heiß begehrten Zier- und Halteleisten zwischen den Paneelen.

Cardboard Headliner kamen bei den 57/58 Plymouth Modellen zum Einsatz und – soviel ich weiß – auch in vielen anderen Modellen. Das Problem ist, dass Sie sich mangels Beständigkeit (Holzfaser und Pappe) bei vielen Fahrzeugen in Wohlgefallen aufgelöst haben. Tatsache ist, der Cardboard Headliner ist Original, bei vielen Fahrzeugen wurde dieser im Rahmen von Restaurationen jedoch durch einen gespannten Himmelstoff ersetzt. Dies ist sicher einfacher, als einen intakten Cardboard Headliner zu finden oder einen zu replizieren. Aber nicht unbedingt schöner.

Dass es möglich ist, den kompletten Himmel perfekt zu replizieren, hat Michael gezeigt. Mir geht es hier speziell um die sogenannten „Plastic Headliner Retainer Strips“.

Original waren die aus Plastik, wahrscheinlich Strangprofile. Es gab sie durchgefärbt oder transparent mit einer rückseitig golden oder silbernen Beschichtung, sodass ein optischer Effekt entsteht. Problem bei den Dingern ist, dass sie im Laufe von Jahrzehnten spröde werden und schon beim Ansehen, spätestens bei Berührung zerbrechen. Brauchbare Originale sind extrem schwierig aufzutreiben und Aftermarket Repros gibt es nicht, bis auf eine Ausnahme.

Beispiel:


Darunter liegt ein Replikat von Mopar Mel, die besagte Ausnahme, dazu später mehr.

Oder wie bei mir:


Mein Headliner insgesamt ist eigentlich noch ganz OK, auch die Strips. Ich kann die Paneele retten/reparieren (neu beziehen und lackieren –> anderes Thema!) und könnte die Strips kleben und weiter verwenden. Der Zerfall durch Sprödigkeit ist hier aber auch festzustellen. Es dürfte klar sein, dass dies gerade bei Fahrzeugen, die ewig unter kalifornischer Sonne gefahren oder gestanden haben, die Dinger komplett weg oder kaputt sind wie im ersten Bsp.

Der einzig bekannte Replikator für die Strips ist der allseits unbeliebte Mopar Mel. Er nimmt derzeit $300 + Versand für ein Paar. [URL]//http:Werbung: www.ebay.com/itm/230328360348[/URL]

Vor ein paar Monaten hat mich der Ehrgeiz gepackt (wie so oft) und ich habe eine Firma gesucht, die nach Maßangaben des Querschnitts solche Kunststoffprofile in Sonderanfertigung herstellen kann, da jegliche Art von Standard-Profilen (Kabelabdeckungen o.ä.) ausscheidet bzw. nicht passt. Es hagelte Absagen. Grund: Zu geringe Auflage. Irgendwie auch logisch, dass die wenig Bock haben, für ein Paar Leisten ihre Fertigungsmaschinen anzuschmeißen. Mindestabnahmen fangen ab 500m an. Extruderverfahren scheidet schon mal generell aus, da allein die Herstellung eines Werkzeugs mehrere T€ verschlingen würde. Schließlich habe ich nach gefühlten 20 Versuchen eine Firma gefunden, die mir 20 Leisten à 1,60m per sogenanntem „5-Achs-CNC-Bearbeitunsgzentrum“ hergestellt hat. Das Material ist PVC, sehr fest und trotzdem biegsam. Durch die hohe Festigkeit und das - im Gegensatz zum Original – Vollwandprofil, lässt es sich auch nicht einfach auf die Stahlleiste drücken, sondern muss längs drüber geschoben werden. Das Vollwandprofil ging aus fertigungstechnischen Gründen (Hinterschneidung) nicht anders. Was fehlt, ist eine ansprechende Lackierung oder noch besser: Chrom Finish! Das sähe sicher schick aus.

Hier nun das Ergebnis von der Zeichnung bis zum fertigen Profil.











Auf dem letzten Foto habe ich eine Originalleiste noch einmal daneben gelegt.

Frage an Michael Coverchrome: Welche Biegung würde denn deine Beschichtung mitmachen? Das Foto zeigt natürlich einen Extremfall, der Himmel ist natürlich deutlich sanfter geschwungen. Allerdings schlackert man mit den Dingern in noch nicht eingebautem Zustand auch etwas rum, das könnte ungünstig sein. Wenn Beschichten nicht geht, könnte man´s zur Not auch folieren.

Zum Preis kann ich noch nicht viel sagen. Aber ich werde unter allen Umständen versuchen, inklusive Finish so weit wie möglich unter 100€ pro Stück zu bleiben (Mopar Mel: Ca. 130€/St.). Einen Teil werde ich wohl als Sportgepäck mit nach Carlisle nehmen müssen. Es sei denn, die Leute in USA wären bereit, ca. 120€ Versand für das ungünstig lange Paket zu bezahlen. Oder ich verscheuer die Reste, die hier keiner will, insgesamt an jemanden drüben, der sie weiterverkaufen kann.

Falls ihr euch jetzt fragt, warum ich mich mit solchem Scheiß beschäftige und sogar Geld investiere: Ich bin Ingenieur, wir sind so bekloppt. Geht nicht gibt´s nicht.

5 Strips in Querrichtung sind bei dir natürlich finanziell etwas ungünstig wegen dem Verschnitt. Mal gucken, wass wir da machen können, wenn du die Repros wirklich brauchen kannst.

Mach ich, Michael! Nur denk dran, für die Anwendung müssen die Stahlleisten und somit der ganze Headliner ausgebaut werden. Man bekommt die Leisten nicht aufgedrückt, nur aufgeschoben. Das ist das Einzige, was mich stört. Aber man bekommt die Paneele auch seitlich reingeschoben. Hab ich ja "trocken" ausprobiert. Alternativ könnte man versuchen, die Nut mit einem Hobel etwas zu weiten oder größer zu schleifen. Nimmt man zu viel weg, fällt sie natürlich runter!

Nein, 100% sicher bin ich nicht. Mit sehr großer Krafteinwirkung und auf dem Boden geht es, aber: In eingebautem Zustand der Stahlleiste (an den Enden verschraubt, ansonsten freischwebend) und der zwischengeklemmten Paneele: Wie soll man diese hohe Kraft aufbringen? Die Stahlleiste würde nachgeben und sich durchbiegen.. oder? OK man könnte versuchen, die Paneele erst mal wegzulassen und den schwierigen Anfang mit Gegendruck... ausprobieren.

Dass es bei den Dingern von MM auch schwer ist, wundert mich etwas. Denn sein Profil sieht doch genauso aus wie das Original. Da müssten sich doch die inneren Kralle besser spreizen können als bei meinem Vollprofil. Beim Vollprofil erfolgt das Aufbiegen ja nur über den Steg in der Mittelachse, der dicker ist als die Füßchen.

Na das hört sich doch super an! Schätze ich muss mal nach Hamburg gurken demnächst... alternativ guck ich mal nach Versandkosten vor die unhandlichen Längen.

Wer hat denn noch Interesse an den Leisten? Außer Michael W, und evtl Tom? Das mit dem Sportgepäck nach Carlisle war ernst gemeint... nachdem ich den Bedarf in USA gecheckt und vielleicht ein Pärchen probeweise auf eBay gestellt habe.

Am WE habe ich endlich alle fertig überarbeiteten Teile des Headliners reinstalliert.

Die nachgefertigten Leisten haben letztendlich perfekt gepasst. Ich habe allerdings 2 zusätzliche Nuten einfräsen müssen. Das PVC ist aufgrund des Vollmaterials so steif, dass man es nicht über die Stahlschiene gedrückt bekommt. Die Methode, die Kunststoffleiste auf die Stahlleiste zu schieben und dann die Paneele während der Endmontage seitlich darunter, halte ich für nicht praktikabel. Es war so schon schwierig genug, erfordert viel Geduld. Grobmotorisches „Dransemmeln“ ist hier nicht.

Die Arbeitsschritte waren wie folgt:
- Ausbau sämtlicher Leisten im Bereich des Headliners im Innenraum. Bei der Gelegenheit: Alles schön polieren!
- Ausbau der 3 Paneele inkl. 2 Stahlschienen und Sonnenblenden.
- Entfernung der alten „tote Schaf“ Dämmung
- Abschaben des Dachbleches von losem Material
- Korrosionsschutzlack POR 15 auf alle zugänglichen Blechflächen
- Verkleben der neuen, 3-schichtigen Dämmung. 1. Anti-Dröhn-Material, 2. Kondensationssperre, 3. Luftschalldämmung. Alles von der Fa. IsoProQ. Komplett flächendeckend habe ich die einzelnen Schichten das aufgrund der Dachwölbung und der nicht vorhandenen Korrigierbarkeit des Klebers nicht hinbekommen.
- Austausch des mittleren Paneelteils durch Hartfaserplatte, beklebt mit gepunktetem Vinyl. Bezug der Sonnenblenden mit gleichem Material.
- Reparatur der seitlichen Papp-Paneele mit Kunstharz, Spachtel etc. Neulackierung weiß.
- Montage der 2 Stahlschienen.
- Prov. Montage der vorderen und hinteren Trim Leiste entlang der Scheiben, als Auflager für das Mittelpaneel. Ab diesem Punkt geht es nur zu Zweit!
- Prov. Montage des Mittelpaneels, an den Stahlleisten hochbinden. Fällt sonst runter oder müsste von einer 3. Person permanent hoch gehalten werden. Ich hatte kein Seil o.ä. mit. Daher hatte mein Helferlein „Papa“ die grandiose Idee, Verbandsmaterial zu benutzen…
- Montage der beiden Seitenpaneele unter Nutzung der Klemmwirkung zu den Stahlleisten und Mittelpaneel
- Prov. Montage der Kunststoffleisten, an den Enden durch die Endkappen verklemmen.
- Aufdrücken der Kunststoffleisten, in der Mitte beginnend nach vorne und hinten. Folge: Muskelkater im rechten Daumen!
- Montage sämtlicher Trim Leisten sowie Sonnenblenden.

Die Kunststoffleisten wollte ich eigentlich bei Michael A. „verchromen“ lassen. Da er aber momentan aus persönlichen Gründen zunächst nicht für Aufträge zur Verfügung steht, habe ich sie foliert.

Die Re-Montage der Trim-Leisten war auch eine sehr schöne Fummelsarbeit. Die langen, gebogenen Leisten entlang der Seitenfenster oben sind mit Schrauben befestigt, deren Köpfe unter der dicken Gummileiste außen verschwinden. Raus gingen die noch einigermaßen, aber rein?! Eigentlich müsste man das Gummi entfernen, aufwendig! Ich habe nur in jedes 2 Loch Schrauben wieder (meist schräg!) reingefummelt. Geht auch nur zu Zweit, einer muss das Gummi hochdrücken.
Außerdem gehen die anderen Blechschrauben innen teilweise in Langlöcher. Der Trick ist (Danke Michael!) das ganze Gedönse erst mal ziemlich lose anzuziehen, um es noch ein bißchen hin- und herschieben zu können wie so´n Schiebepuzzle, damit benachbarte Teile auch passen. Bis auf die hintere rechte Ecke (Bereich C-Säule / Heckfenster) ging das auch ganz gut. Dort wollte es einfach nicht mehr passen. Ich habe an dem L-förmigen Teil einen Blechbereich abflexen müssen, der gegen das Fenstergummi drückt. Ich hoffe, das Fenstergummi braucht in der Ecke nicht den Anpressdruck durch die Leiste von innen… Wenn man sich den Übergang zur Trimleiste oben entlang des Heckfensters anschaut, passt es immer noch nicht richtig. Als wäre das Teil von einem anderen Fahrzeug und/oder unglaublich großen Fertigungstoleranzen ausgesetzt. Oder Christine hat sich mal wieder gedacht: Jetzt zick ich hier zumindest in der letzten Ecke nochmal ordentlich rum!

Thomas, ich hab die Nuten mit meinem DREMEL reingedremelt, indem ich auf den Dremel die goldene Dremelscheibe aufgedremelt ähm geschraubt habe. Ohne meinen Dremel kann ich nicht leben.

Zurück zur Professionalität: Ich habe den Dremel auf den Tisch gedrückt bzw. festgehalten und versucht nicht zu bewegen. Dann habe ich die Leiste unter der Scheibe hergezogen, sehr vorsichtig!! Es geht sicher auch eleganter, zumal ich noch 13 Leisten hier liegen habe! Mit einer Tischfräse oder Tischkreissäge geht das bestimmt gut, aber die müsste ich kaufen. Kenne auch bisher niemand, der sowas hat.
Bei einem Schreiner geht sowas vielleicht auch. Allerdings hatte ich schon 2 x 25€ einem Schreiner bezahlt, weil die Seite der Leiste, die auf dem Mittelpaneel aufliegt, um 1,5 eingekürzt werden musste. Aber nur deshalb, weil ich nicht beachtet habe, dass die alte Platte 3mm dick war und die Neue 4,5mm aufgrund des umgeschlagenen Vinyls. D.h. wenn ich einen Schreiner bezahlen muss, rentiert sich wahrscheinlich die Anschaffung einer Tischfräse für ca. 150€.

Das IsoProQ Material ist exakt das gleiche, außer dass ich 27008 genommen habe (nicht selbstklebend). Warum weiß ich gar nicht mehr. Selbstklebend ist besser! Der Kleber 330750 ist zwar gut, es reicht aber 1 Dose nicht. Musste am Ende sehr sparsam sein. Herr Krecht hatte mir gesagt, das Anti-Dröhn-Zeugs soll man zur Sicherheit zusätzlich verkleben.

Sid, das Material ist komplett von SMS. Details dazu hatte ich unter "Händler & Feedback" geschrieben. Das Original war beige/braun aus einem 58er Fury.