Wer viel misst misst Mist. Welchem Messgerät mehr zu vertrauen ist, kann man sicher nicht so pauschal beantworten. Im Prinzip messen sie ja beide an der Zündspule. Viel direkter kannst du die Drehzahl nicht abgreifen. Also solltest du an der Stelle einfach auf dein Bauchgefühl hören. Geht der Motor aus wenn du einen Gang einlegst und gleichzeitig Fernlicht an hast? Wenn nicht, dann ist es gut so. Bei mir geht das z.B. nicht. Abby ist dann sporadisch aus gegangen und ich hab den Leerlauf zwischen 600 und 800 RPM eingestellt. Darunter komme ich so gut wie nie.
Bei den Zündkerzen gilt die allgemeine Faustregel, dass sie rehbraun aussehen sollten.
Eher schwarz und rußig heißt zu fett. --> Nich optimal.
Eher weiß und kalkig heißt zu mager. --> Das ist schlecht.
(Man beachte die Abstufung zwischen "nicht optimal" und "schlecht").
Abgesehen davon, lässt sich der Vergaser echt super mit einer Unterdruckanzeige einstellen. Ich mache das, wenn es geht, nur noch so, weil ich eher ein optischer Typ bin und die Anzeige eine entsprechende Rückmeldung liefert.

Eine weitere Möglichkeit wäre eine Breitband-Lambda-Sonde im Auspuff mit einer entprechenden Anzeige. Habe ich schon da liegen, dauert aber noch bis zum Einbau. Der Vorteil ist, dass du auch jenseits vom Leerlauf Informationen über die Gemischzusammensetzung bekommen kannst.

Beim CO Wert. Hm. Der ergibt sich ja aus dem Verhältnis von Sauerstoff und dem verbrannten Kraftstoff. Damit sollte er erstmal unabhängig vom Fahrzeug, als FLer oder nich, sein, sondern ist abhängig von der Motorart: Ottomotor oder was anderes. ...und ob der Motor auf Umweltschutz oder Leistung ausgelegt ist.
So richtig Vertrauen habe ich zu der Einstellung über den CO Wert allerdings nicht. Als ich Abby nach der Einstellung, die vermutlich über den CO Wert stattfand, aus der Werkstatt wieder hatte lief sie im Leerlauf nicht besonders. Etwas fetter war besser in meinem Fall.
Ne Spezifikation habe ich dazu auch nicht gesehen. Ich glaube nicht, dass das vor 1962 eine große Rolle gespielt hat. Danach dann erst so langsam in Kalifornien, wo dann die ersten Abgasreinigungs- oder besser Emissionsreduktionssyteme in Form der geschlossenen Kurbelgehäusentlüftung eingeführt wurden.

Moin Hannes.
Danke, ich meinte nat. die Starter- bzw. Chokeklappe (nicht Drossel...es wird Frühling und die Zwitscher vögeln, daher die Verwechslung:D).
Ja das ganze Lambda und CO Wert Gedöns gab es seinerzeit nicht. Ich weiss nur vorher war sie zu fett eingestellt. Das Öl roch schon immer nach recht kurzer Zeit etwas nach Benzin. Und das ist ja gar nicht gut wenn das Öl verdünnt wird und im schlimmsten Fall der Ölfilm abreisst.
Ich bin 3 Jahre so gefahren. Ich habe wohl echt Glück gehabt das nix passiert ist.
Jetzt zu mager....tja ich glaube es gefühlt nicht, aber ich weiss es eben auch nicht. Habe gelesen dann kann der Motor überhitzen. Das müsste dann ja aber an der Temp-Anzeige zu erkennen sein. Habe auch noch gelesen bei zu mager eingestellten Gasern, das nach Betätigen des Gaspedals (loslassen) die Leerlaufdrehzahl erst deutlich verzögert wieder erreicht werden soll.
In der Bed.Anleitung des Tach-Dwell Gerätes steht ausserdem ein kleiner Test den man durchführen kann: Im Idle soll man den Gaser oben verschliessen (was drauflegen). Wenn sich die Drehzahl deutlich erhöht, ist er zu mager, wenn sie sinkt, ist er zu fett. Wenn nur minimale / keine Veränderung zu erkennen ist, ist das Gemisch OK.

Das werde ich nochmal machen.
Bin nachher echt gespannt wie sie kalt nun anspringt. Ich mach es nach Sid's Methode. Erst nach Öldruck Choke betätigen.

Mit den Leerlaufschrauben bestimmst du das Gemisch im Leerlauf. Bei höheren Drehzahlen sind sie zwar noch aktiv, verlieren aber an Bedeutung bei der Gemischbildung, die dann von den Hauptdüsen übernommen wird bzw. von den Primaries und Secondaries bei 4bbl Vergasern.
Damit dein Motor überhitzt müsste das Gemisch über alle Drehzahlen zu mager sein. So schnell geht das mit dem Überhitzen nicht. Auch ist das unwahrscheinlich, weil dein Vergaser ab Werk zu dem Motor gehört - unter der Voraussetzung du hast keine Probleme wie Nebenluft.
Sollte es dennoch soweit sein und du kannst es an der Kühlwassertemperatur ablesen, besteht Handlungsbedarf.

Wenn du denVergaser oben veschließt, geht der Motor aus. Ganz einfach. Nach deren Defintion, läuft er dann ja deutlich zu fett.
Die meinen sicher, dass du einen Teil der Öffnung abdeckst, so dass noch Luft durch kommt. Damit machst du nichts anderes als die Choke-Klappe und verschiebst das Verhältnis von Kraftstoff und Luft. Nur eben per Hand. Die Drehazhlerhöhung oder Absenkung ist dann das gleiche Ergebnis, wie wenn du an den Leerlaufschrauben rumspielst.

Danke für die Erklärungen Hannes.

So, habe eben den KALTstart gemacht. Auweia war das eine Sch.... !!!
Sprang scheisse an, als er dann endlich an war, rüttelte er auf gefühlten 4 Pötten los mit einer grossen blauen Abgaswolke!
Auspuff Fahrerseite gefühlt; ok, warme Abgase.
Auspuff Beifahrerseite kalte Abgase, da liefen mehrere Zylinder nicht.
Haube auf, und in dem Moment als ich den Lufi abnahm, lief sie sofort auf allen Pötten. Kann Zufall gewesen sein, ich weiss es nicht.

So, dann das Fahren war wieder Bombe. Alles in Butter. Habe auch Starts bei warmem Motor gemacht. Erste Sahne! Keine Probleme.

Beim Kaltstart bräuchte ich noch mal einen guten Tip. Was könnte die Ursache zum beschriebenen Problem sein?

Hab auch nochmal abgeblitzt. alles Tutti, 8-10 ° VOR, RPM Lerlauf um die 500. Gemischschrauben nochmal getestet. Beifahrerseite war noch etwas RPM rauszuolen. Ist jetzt ca. 1,5 Turn raus. Auf Fahrerseite fand er nach wie vor am besten 1 Turn raus. Bei auch 1,5 wie links sinkt die RPM.

Vielleicht hat der Vorbesitzer auch den Draht rangemacht, weil sie mit Choke (Klappe zu) immer scheisse anspringt? Sie kommt einfach nicht mit geschlossener Klappe klar.
Ich könnte die Klappe wieder auf halb geöffnet fixieren, das Gemisch ist ja jetzt mit den Schrauben magerer eingestellt. Wäre das eine Lösung?

Wann hast du das letzte mal einen neuen Luftfilter eingebaut?
Die Einstellungen macht man ja gewöhnlich ohne Luftfilter, weil überall besser ran kommt. Ein Luftfilter ist aber für den Luftstrom in den Motor auch immer ein Hindernis. Das heißt ein montierter Luftfilter bringt immer eine leichte Anfettung. Aber das sollte natürlich nicht so krass sein, wie von dir beschrieben. Luftfilter zu, wäre also eine Möglichkeit. Lief ja plötzlich, als du ihn abgenommen hast.

Die andere Möglichkeit wäre, was Sid auch schonmal gesagt hat, dass der Choke Pull Off nicht richtig oder nur manchmal funktioniert. Das ist das Ding, was die Choke-Klappe, nach dem Starten ein kleines Stück auf ziehen soll. Das würde den Draht erklären, der vielleicht nicht als komplette Fixierung, sondern als Schließbegrenzer gedacht war. Keine Ahnung, ist eher Spekulation.
Der Pull Off wird vom Unterdruck vom Motor betätigt, der über vergaserinterne Kanäle von der Ansaugbrücke abgegriffen wird. Auf dem Weg dahin ist mindestens eine Dichtunge im Spiel. Du kannst dir denken, worauf ich hinaus will...
Der Pull Off war später extern als kleine Unterdruckdose (Dashpot) angebracht. Das hatte sicher seine Gründe, warum das geändert wurde.

Schönen sonnigen Sonntagmorgen.
Choke Pull Off funktioniert tadellos. Klappe öffnet sich leicht nach dem Start. Lufi...ja hast recht, ist 3 Jahre alt, hab nen neuen drangemacht, der sieht wesentlich frischer aus

Ventile...? uuughhh...tja wer weiss. Wenn er warm ist sind die Abgase aber nicht zu sehen. Und wie's vorher war hatt ich nie so eine Wolke.

Heute nachmittag steht ein erneuter Kaltstart an. Ich berichte.

Hellöö ich melde mich zurück.

Wir kommen gerade von einer gut 200 km Ausfahrt bei bestem Sonnenschein.
Also, ich habe den Lufi erneuert. Dann Choke betätigt und gestartet. Nach 2-3 mal sprang sie an, auf allen Pötten und brabbelte im Fast Idle. Hat also geklappt. Lag es ggf. doch nur am Lufi...hmm...kann sein. Wenn die nächsten Kaltstarts klappen, dann sicher ja.

Der Motor lief also im Fast Idle mit angehobener Drehzahl. Habe ca. 3 Minuten idlen lassen und dann ein paarmal das Gaspedal betätigt in der Hoffnung, das die Schraube vom Cam wandert und die Leerlaufschraube endlich mal übernimmt. Das tat sie aber erstmal nicht. Ich wusste also was nun kommt als ich den Rückwärtsgang im erhöhten Idle eingelegt habe. Genau! RUCK ! Ätzend.
Naja dann Rückwärts raus und dann war sie im normalen Idle.

Dauert das immer so lang bis der Motor auf Idle geht um dann den Gang einlegen zu können? der RUCK ist echt Mistig.

Übrigens keine blauen Abgase heute. Auch bei Gasstössen im betriebswarmen Zusatnd nicht. Dann ist gar kein Rauch zu sehen, farblos, also wie es sein soll.

Nach 3 Minuten könnte sich da schon langsam was regen, sagt mein Bauch. Wie schnell der Choke nachlässt, ist eine Frage wie sehr die Bimetallfeder vorgespannt ist. Um das zu ändern muss man sie aber aus ihrer Bucht rausholen. Wie es genau geht steht sicher im Buch, habe ich auch noch nicht gemacht.
Nur mal als Vergleich... mein Alltagsauto mit Einspritzung braucht auch so 2-3min bis die normale Leerlaufdrehzahl erreicht ist.

Ab Werk war der Choke sicher so ausgelegt, dass er auf den geschlossen Heat Riser im Auspuff reagiert hat. Wenn letzter nicht funktioniert, brauch die Ansaugbrücke auch länger zu warm werden, was du dadurch merkst, dass es lange dauert bis die normal Ilde Drehzahl erreicht ist und die Gänge reingeknallt werden. Auch ein möglicher Grund für den Draht.

Ja das kling sinnhaft. Wie übrigens alles von euch.
Also bleibt nur unter den Lufi fassen und dem Gestänge etwas nachhelfen oder wie Du sagst rausholen aus der Choke Bucht und versuchen einzustellen....oder den Fast Idle runterdrehen natürlich....bleib ich halt nen Moment am Gas. Oh man Choke ist eine komplett neue Welt für mich [cool]

Ich glaube es wird, sie hat sich an den Choke gewöhnt. Vor dem heutigen Kaltstart habe ich die Fast Idle entschärft, so bissl mehr als normalen Idle. Sie sprang wieder sehr gut an, auf allen Pötten, ohne Wolke durch Anfettung, Abgase farblos. So ist's schön meine Teure
es war wohl wirklich der zugesetzte Lufi schuld, hat zuwenig Luft bekommen.
Ich bin erstmal wieder Happy, schick den Arsch von der heiligen Ölkirche wieder nach Hause und melde mich erst wieder wenn irgendwas Sorge macht
Danke Hannes, danke Sid

Danke für die Blumen.
Na dann gute Fahrt und immer ne handbreit Sprit im Tank.

Hmmm...macht der Fast Idle Mechanismus eigentlich exakt dasselbe als wenn man einfach das Gaspedal etwas getreten hält?

Ja, er öffnet die Drosselklappe ein Stück.

Ich hab heute nochmals den Vergaser eingestellt. In aller Ruhe.
Nach endlosem hin- und her Gedrehe beider Schrauben läuft er am besten (höchste RPM) wenn Fahrerseite 1 Turn, und Beifahrerseite 1,5 Turns raus sind. Habe es jetzt so gelassen.
AAABER :
Fast Idle 1400 RPM (spezi) ???????? Das ist total brutal, so hoch tourt er dann kalt !! Ich hab dabei Zahnschmerzen bekommen. Kann doch nicht sein, das habt ihr bestimmt nicht auch so eingestellt oder?
Meine Idee wäre, Fast Idle auf ca. 700 einstellen. Dafür dann aber beim Schlüsseldreh (Anlassen) das Pedal etwas getreten halten. Dann kann ich nähmlich Gas wieder wegnehmen wenn sie da ist.
Wäre das eine tolerierbare gute Möglichkeit oder sollte das aus irgendeinem Grund lieber nicht so gemacht werden?

Mir fällt nichts ein, was dagegen spricht.
Ich hab Idle bei 800 und Fast Idle zwischen 1000 und 1200. Wenn du nicht zwischendurch aufs Gas trittst, wird er automatisch schneller je wärmer er wird.

Möglicherweise sieht die Spezifikation 1400 Umdrehungen bei Fast Idle vor, damit die Lichtmaschine gleich nach dem Anlassen lädt, wenn du den Motor warm idlen lässt.
Eine Gleichstromlichtmaschine liefert bei Leerlauf nämlich keinen Saft und die Zündung geht dann nur über die Batterie. Ich weiß aber auch nicht aus dem Stehgreif wo die Grenzdrehzahl liegt, wo das Ding anfängt einen nennenswerten Strom zu liefern. Und das ist auch nur eine Vermutung. Vielleicht kann das ja jemand bestätige oder widerlegen?