Heute super Wetter, also hab ich noch mal einen Versuch gewagt - ohne viel Erwartungen.

Nach einigem Rödeln angesprungen, etwa eine halbe Minute schwächlich und etwas unrund lief Motor und Benzinpumpe, dann abgestorben und nicht mehr anbekommen.

Wie geraten, hatte ich ein Überbrückungskabel mit Krokodilklemmen dabei. Batterie PLUS mit Zündspulen PLUS verbunden, dann gestartet. Sofort VOLL POWER angesprungen und an geblieben.
Natürlich nur versuchsweise, ich fahre so nicht mit dem Konstrukt herum, zumal die Spule ohne Widerstand im Dauerzustand überlastet wird.
Also entweder liegt es daran, dass die Benzinpumpe nun plötzlich volle 12V benötigt oder in der Kette Zündschloss -> Widerstand -> Spule gibt es noch ein anderes Problem.
Vielleicht plötzlich höherer Widerstand des Widerstands? Gibt´s sowas? Muss ich auch noch mal messen.

Was die Rückrüstung auf mechanische Pumpe angeht, verstehe ich eure Argumentation, aber das ist im Moment nicht zielführend, wenn ich einfach mal fahren möchte. Ich habe nicht die Möglichkeit, in der Halle größere Aktionen zu starten, daher wäre das eine Werkstattaktion für irgendwann.

Auch die Mopar Zündanlage ist mir immer schon ein Dorn im Auge, schon allein weil diese blöde Zündbox gerne versagt. Deshalb würde ich aber nicht auf Kontaktzündung rückrüsten, aber auf Pertronix mit 12V Flame Thrower Spule. Im T-Bird hab ich die drin und läuft perfekt. Im T-Bird hatte ich noch NIE Zündprobleme, auch nach längeren Standzeiten nicht. Übrigens mechanische Pumpe, aber auch die kann versagen wenn die Membran mit Sedimenten aus dem Tank verstopft.
Um auf Pertronix umzurüsten, muss ich aber auch beim Zündverteiler wieder auf ein Original wechseln.

Die Mopar Zündanlage ist (so viel ich weiß) auf die Kombi "Spule mit Vorwiderstand" abgestimmt. Deshalb kann ich nicht einfach eine 12V Zündspule reinpacken und den Widerstand wegwerfen. Damit wäre obiges Problem ja auch behoben.

Auch das Relais Kit braucht ja Zündungsplus. Wird das am blauen Kabel am Zündschloss (IGN) abgegriffen?
D.h. ohne Relais Kit könnte ich das Benzinpumpenkabel von der Spule nehmen, durch die Spritzwand führen und auf IGN aufklemmen? Auf dem Pol liegen ja volle 12V.
Denn egal was ich mache, ich muss ja erst mal irgendwo hin fahren können und das will ich nicht mit dem provisorischen dauerplus auf Spule und Pumpe.

Seit 2018 gibt es für einige im Plymouth verbaute Verteiler bzw. 318er Motor ein Pertronix Kit. Ich habe mir letztes Jahr von John mal "pro Forma" einen Autolite IBP 4003F beiseite geschafft.
Für eine Umrüstung kann dieser verwendet werden. Die Mopar Zündanlagen bringen ihren eigenen Verteiler mit fertig installierter Elektronik mit, diese lassen sich natürlich nicht umrüsten.
Der originale Verteiler hat neben dem authentischeren Erscheinungsbild den Vorteil, dass WENN die Pertronix mal versagen sollte, man zur Not fix die Kontaktzündung wieder reinmachen kann.

Du meinst jetzt die Variante MIT Relais, oder? Deshalb die Unterscheidung LASTLEITUNG und SCHALTLEITUNG?

Die Zündkerzen sind in Ordnung. Letzter Austausch ist noch nicht so lange her und immer wenn ich Kerzen in verdacht hatte, waren sie einwandfrei. Ok, letztes Argument schützt nicht vor dem ersten Mal, dass sie nicht in Ordnung sind...

Ich habe am WE die Kabelei erst mal dahingehend geändert, dass das Kabel der Benzinpumpe nun am Pol des Widerstandes mit dranhängt, VOR dem Widerstand.
Gefahren bin ich noch nicht. Hatte nur begrenzt Zeit und war zu spät.

Aber was anderes ist mir noch aufgefallen. Die Pole des Widerstandes haben sehr stark gewackelt. Deshalb habe ich ihn abgeschraubt und mal beguckt.
Der Widerstand selbst ist der spiralförmige Draht. Darunter kommt ein Glasfaservlies, was um ein Keramik-Röhrchen gewickelt ist. Das Röhrchen war an mehreren Stellen gebrochen, was zu dem Wackeln der Pole geführt hat. Der Draht selbst war aber unbeschädigt und nach wie vor 1 ohm. Die Frage ist, haben die Brüche des Keramikröhrchens irgendwelche Auswirkungen außer das die Pole wackeln? Ich könnte mir vorstellen, dass die Brüche einfach durch Vibrationen entstehen. Ich hab das Ding mal komplett zerpflückt und das Kermaikröhrchen ist ziemlich filigran spröde.

Da ich noch einen neuen Widerstand vom gleichen Hersteller rumliegen hatte (Standard Parts RU-11) habe ich den jetzt genommen. Bei dem ist noch alles starr, die Pole wackeln nicht, nix gebrochen.

So sah der Alte aus. Die Brüche sieht man nicht, da das Röhrchen in dem Vlies ist:



Dieses Foto hab ich im Netz gefunden. Hier kann man die Brüche sehr deutlich erkennen, weil auch das Vlies gerissen ist.



Übrigens können die Dinger sehr heiß werden. Logisch, sonst müsse man sich nicht keramischen Stoffen bedienen.

Im Neuzustand ist das Vlies mit irgend etwas getränkt. Bei erster Verwendung raucht dieses Zeug ab, was etwas beängstigend ist, wenn man es nicht weiß! Wusst ich aber schon.

Continuing Story:

Nachdem ich mir nun erneut zu 90% sicher war, die Fehler behoben zu haben, wurde ich leider durch die verbleibenden 10% eines Besseren belehrt.
Zur Erinnerung: Vergaser, Benzinfilter, Benzinpumpe, Verkabelung Benzinpumpe, Widerstand. Alle mögliche Ursachen waren durch, auf die ich das "diffuse Verhalten" zurückgeführt habe.
Heute dann motiviert und optmistisch zu einer kleinen Ausfahrt gestartet, die ich letztes WE nicht geschafft habe.

Die nach sofortigem Anspringen aufgekeimte Euphorie verließ mich nach ca. 15km problemlosem Cruisen aprupt.
Plötzlich unrunder Motorlauf, Zündungsaussetzer, Absterben. Nach einem erfolgreichen Neustart leider nach wenigen km Fehlzündungen und komplettes Versagen. Konnte gerade noch an den Straßenrand ausrollen, ohne eine Verkehrsbehinderung darzustellen. Hab mich dann vom ADAC zu einer befreundeten Hobbywerkstatt bringen lassen und mit paar Leuten auf Fehlersuche begeben. Schließlich konnten wir den Fehler auf das Kabel zwischen Widerstand und Zündspule einigermaßen eingrenzen. Also neues Kabel dran (siehe Foto: Rotes Kabel), Leerlauf Test und dann nervös wieder los. Bin dann ohne Probleme zurück nach Hause.

Wer jetzt denkt: Meine Güte, was für ein Gehampel, da hätte man ja gleich drauf kommen können! ...möge mir bitte sagen, wie und durch was ich das hätte früher feststellen sollen. Selbst wenn genau dieses Kabel nun tatsächlich die Ursache ist, es hat sich derartig diffus verhalten, also mal ging es, mal nicht, sogar komplette Ausfahrten durchgehalten, dann wieder Kaltstart Probleme, dann die Sache mit der Benzinpumpe, dass dies nicht eindeutig feststellbar war. Selbst die "Profis" von der Werkstatt konnten mir nicht garantieren, dass es das nun wirklich ist. Es hätte genau so gut das Kabel zwischen Widerstand und Zündschloss sein können oder oder. Dementsprechend nervös habe ich mich wieder auf den Weg gemacht, aber hat ja dann geklappt.